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Die Berliner Tendoryu Aikido Dojos

Wer nach Berlin kommt, findet eine Vielzahl von Tendoryu Aikido Dojo in verschiedenen Stadtteilen, und jeden Tag wird mindestens in einem der Dojo Training angeboten.

Die Geschichte der Berliner Tendoryu Aikido Dojo begann erst vor gut 20 Jahren, als es in vielen anderen deutschen Städten bereits fest etablierte Tendoryu Gruppen gab.

1990 entwickelte sich aus der Jiu-Jitsu/Judo Abteilung des Steglitzer-Sport-Clubs Südwest (SSC Südwest 1947 e.V.) die erste Berliner Tendoryu Gruppe. Schon 1991 kam Shimizu Sensei zum ersten Lehrgang nach Berlin und unterstützte damit die weitere dynamische Entwicklung von Tendoryu Aikido.

In 1995 entstand ein erster Ableger im SC Lurich in Berlin-Kreuzberg, der sich dann einige Jahre später als Aikido-Abteilung dem VfB Friedrichshain 1911 e.V. anschloss.

In den folgenden Jahren wurden weitere Tendoryu Aikido Gruppen in der Sportschule Arashi (Arashi e.V.) in Neukölln und in der Kampfsportschule Köpenick gegründet.

Diese positive Entwicklung war den regelmäßigen, sehr motivierenden Lehrgängen mit Shimizu Sensei und der sehr engagierten täglichen Vereinsarbeit der aus der Kerngruppe im SSC Südwest hervorgegangenen Trainer- und Übungsleitergruppe zu verdanken.

Ab 2001 wurde der neue Verein Tendoryu Aikido Berlin e.V. (tab e.V.) in der Sportschule Nippon aufgebaut. In den weiteren Jahren entstanden dann noch der KaiShinKan e.V., die Aikido-Gruppe in der Sportschule Kodokan, die Aikido Abteilung im Ersten Berliner Judo-Club (EBJC) in Neukölln und der Verein Aikido Berlin-Süd in Steglitz.

Tendoryu Aikido Berlin

Die Vielzahl der Berliner Vereine führte dann zur Gründung des Tendoryu Aikido Landesverbundes, der vereinsübergreifend Lehrgänge mit Shimizu Sensei, die Zusammenarbeit mit dem Tendoryu World Aikido (TWA) und Übungsleiterlehrgänge organisiert und darüber hinaus die Graduierungsregeln im Raum Berlin-Brandenburg standardisiert.

Ein Höhepunkt unserer Entwicklung war die Teilnahme an dem vom Judo-Verband Berlin organisierten Budo-Festivals 2008 und 2009. Mehr als 30 unserer Aikidoka aus allen Vereinen demonstrierten in der riesigen Budo-Halle in Hohenschönhausen bei Life-Taiko-Trommelbegleitung 30 Minuten Tendoryu Aikido.

Auch die effektive und reibungslose Organisation von vereins- und stilrichtungsübergreifenden fachlichen Übungsleiterlehrgängen in Zusammenarbeit mit dem Judo-Verband und dem Landessportbund Berlin mit über 20 Teilnehmern war ein großer Erfolg hinsichtlich der Förderung junger Nachwuchstrainer.

Aikido Berlin-Steglitz

Kooperation zwischen SSC Südwest 1947 e.V. und Aikido Berlin Süd e.V.

Das Aikido in der Florastraße in Berlin Steglitz hat eine lange Tradition. Bereits 1990 wurde hier mit der Überführung der Judo-Abteilung des SSC Südwest e.V. in eine Aikido-Abteilung der Grundstein für das Tendoryu Aikido in Berlin gelegt. Unter der Leitung von Peter Nawrot und Birgit Lauenstein wuchs die anfangs noch kleine Gruppe schnell. Mitte der 90er Jahre verließen Peter und Birgit Berlin aus beruflichen Gründen. Das Aikido blieb und hat sich im Laufe der Jahre unter verschiedenen Übungsleitenden kontinuierlich entwickelt.

Seit dem Frühjahr 2021 bieten wir in der Florastraße Aikido als Kooperation zweier Vereine (SSC-Südwest und Aikido Berlin Süd) an. Die Mitglieder können frei zwischen den angebotenen Stunden wechseln. Wir freuen uns auch über die regelmäßigen Besuche aus den anderen Berliner Tendoryu Gruppen.

Wie üblich im Aikido ist die Zusammensetzung der Gruppe bunt gemischt. Es sind so gut wie alle Altersgruppen vertreten. Die Trainingserfahrung spielt keine Rolle. Interessenten und Anfänger sind jederzeit willkommen und können in den laufenden Trainingsbetrieb einsteigen.

Schon seit Anfang der 90er Jahre bieten wir auch Aikido für Kinder an. Das Einstiegsalter liegt bei ca. 6 Jahren; mit 14-15 Jahren folgt dann meist der Wechsel in die Erwachsenengruppe. Diese Nachwuchsarbeit macht sich bezahlt, viele unserer Jugendlichen und Erwachsenen haben ihre ersten Erfahrungen bereits im Kindertraining gesammelt. Aktuell wird die Kindergruppe nach der durch die Covid-19-Pandemie bedingten Pause neu aufgebaut.

Wir trainieren in der Sporthalle der OSZ-Bürowirtschaft in der Florastr. 13, 12163 Berlin-Steglitz. Derzeit  umfasst unser Angebot drei Aikido Trainingseinheiten in der Woche (montags, donnerstags und sonntags) und ein Schwert bzw. Stock Training (freitags).

(Benjamin Nitsche)

Arashi e.V.

Die Aikido Gruppe Arashi wurde vor ca.30 Jahren auf mein Betreiben und mit Hilfe von Johannes Meißner gegründet. Die ersten Gehversuche wurden von einem Lehrer vom SC Lurich und von Bodo Reiter (Aikikai) begleitet. Vor ungefähr 20 Jahren übernahm Dieter Gottschalk vom SSC Südwest unsere Gruppe und machte uns mit den schönen Bewegungen des Tendoryu Aikido bekannt.

(Herbert Schulz 2013)

2015 orientierte sich Dieter Gottschalk aus beruflichen Gründen neu, und konnte die weitere Leitung des Dojo nicht mehr gewährleisten. Seit dieser Zeit übernahmen das Training Claus Gensert und Thomas Kötschau.

Aikido wird von jeher in fast allen Altersklassen betrieben. Mein Lehrer sagte einmal die treffenden Worte „wer gehen kann, kann auch trainieren“. Und so halten wir es in unserer Gruppe auch. Von 14 bis 70 ist alles vertreten. Darüber hinaus gibt es dank der Universal-Sprache Aikido keine Grenzen, was Herkunft und Religion betreffen. Ferner erwähnenswert ist unsere Frauenquote von 50%.

Aikido wird zur globalen Sprache zwischen den Völkern, so wie es z.B. die Mathematik in der Wissenschaft ist. Dieses Prinzip in die Welt zu tragen, ist unser großes Anliegen. Durch öffentliche Vorführungen an verschiedenen Standorten zusammen mit anderen Aikido Gruppen schaffen wir ein Bild des Zusammenseins und des Zusammenlebens in den unterschiedlichsten Kulturen.

Durch zahlreiche Lehrgänge mit Shimizu Sensei, seinem Sohn und vielen weiteren Lehrern, haben wir es geschafft, Aikido und den Budo-Gedanken in dieser Gruppe weiter zu stärken.

Die Gruppe besteht zurzeit aus 8 Aktiven und wird von Claus und mir geleitet, jeweils dienstags und donnerstags von 19:30 bis 21:00 Uhr in der Marien-Grundschule - Hugo Heimann Str. 2 - 12353 Berlin. Kommt doch mal bei uns vorbei, und wir begrüßen euch in unserer kleinen Familie.

(Thomas Kötschau 2023)

EBJC

Im September 2003 konnte ich zum ersten Mal beim EBJC Tendoryu Aikido vorstellen. Der damalige Vereinsvorsitzende des EBJC hatte durch verschiedene Veranstaltungen unser Aikido kennengelernt und wollte es gerne auch durch seinen Verein verbreiten.

Der EBJC feiert in diesem Jahr sein 100 jähriges Bestehen. Er war und ist sehr erfolgreich im Judo- Wettkampf, doch schon länger werden auch andere Kampfkünste angeboten, für Kinder und Erwachsene, ein Budo-Verein für die ganze Familie.
Aikido, eine Kampfkunst ohne Wettkampf; Selbstverteidigung durch die Suche nach Harmonie mit dem „Angreifer“, das ist schon ungewöhnlich für viele - vor allem junge Menschen in diesem Bezirk.

Der EBJC liegt in einem Stadtteil von Berlin mit einer Bevölkerung 160 verschiedener Nationalitäten und überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit. Umso mehr fühlt sich der Verein verpflichtet, durch Budo ein Angebot zur friedlichen Verständigung unter den hier lebenden Menschen zu machen.

Ein Schulsportgebäude mit zwei übereinanderliegenden Hallen steht dem Verein täglich ab dem späten Nachmittag zur Verfügung.

Unsere Aikido Gruppe zählt z. Zt. nicht mehr als 13 Mitglieder, aber einige von ihnen sind von Beginn an bis heute dabeigeblieben.

Der Verbund mit den anderen Berliner Tendoryu Aikido Gruppen führt dazu,

dass der EBJC auch ein Trainingsort für Aikidoka aus den anderen Dojo ist.

Am Wochenende stehen uns die Hallen fast immer zur Verfügung, sodass wir keine Probleme haben, Lehrgänge stattfinden zu lassen.

In schöner Erinnerung habe ich den Lehrgang im November 2010, zum 20jährigen Bestehen des Tendoryu Aikido Berlin, den Peter Nawrot (5.Dan) leitete. Bei ihm haben viele von uns, so wie auch ich, mit ihrem Aikido Weg begonnen, und der Kontakt zum Lehrer bleibt bestehen, beim Training, über das Training hinaus, solange wir lernen wollen und unsere Herzen offen sind.

(Claudia Jänicke)

KaiShinKan – Tendoryu Aikido in Beelitz

Als jüngsten Spross des Tendoryu Aikido gibt es nun seit April 2022 die Möglichkeit, auch in der Hauptstadt des größten Brandenburger Spargelanbaugebiets Beelitz mehrmals die Woche zu trainieren.

Das Training wird dort von Philipp (4.Dan) geleitet, der dort seit 2020 wohnt.

Beelitz ist eine Gemeinde im südwestlichen Berliner Speckgürtel und beherbergt in seinen 12 Ortsteilen gut 13000 Menschen.

Nach der langen Zeit der Trainingspause freuen wir uns zusammen mit einem lokalen Karateverein Bushido Beelitz e.V., dessen Infrastruktur wir mitnutzen können, ein Trainingsangebot aufzubauen.

Derzeit trainieren wir in einer kleinen Gruppe und freuen uns stets über neue Mitglieder im Training.

(Philipp Ottlinger)

Kodokan

Die Sportschule Kodokan Berlin wurde im Jahr 2000 gegründet. Der Dipl.-Sportlehrer Frank Meister entschloss sich aufgrund seines beruflichen sowie sportlichen Werdeganges (Landestrainer Judo, Dozent beim LSB, Lehrer an der sportbetonten Werner-Seelenbinder-Schule, viele Jahre Mitglied der Deutschen Judo National-mannschaft), ein eigenes Dojo  zu eröffnen. Im Vordergrund stand anfänglich die Ausbildung des Budokas in den klassischen japanischen Kampfsportarten (Judo, Karate). Um die Prinzipien und Gedanken wie das Miteinander, die eigene Mitte finden usw. in ein neues Budo Konzept für den Kampfsport einzubinden, erklärte sich der langjährige Freund Dieter Gottschalk, Tendoryu Aikido Lehrer 3. Dan (Japan) und Pädagoge, bereit, sich in der Sportschule zu engagieren, um eine Tendoryu Aikido Gruppe aufzubauen. Diese wurde dann von René Rösler, 1. Dan, übernommen und als Kindergruppe weitergeführt.

Derzeit wird im Dojo Tendoryu Aikido am Mittwoch und Sonntag praktiziert.

(Rene Rösler)

Tendoryu Aikido Berlin e.V. (tab e.V.)

Der tab e.V. wurde im Jahr 2001 als eigener gemeinnütziger Verein gegründet, da eine Mitgliedschaft im damaligen Aikido Tendoryu Aikido Verband Deutschland, TAD, und im LSB angestrebt wurde.

Das Training findet zurzeit an drei Orten, im gemieteten Dojo der Sportschule Nippon und in der Südgrundschule in Steglitz-Zehlendorf sowie im Norden in Tegel im gemieteten Dojo der Sportschule Bushido statt. Der Start in der Sportschule Bushido erfolgte 2011, davor wurde in Reinickendorf in der Sportschule Reichenbach trainiert.

Der tab hat insgesamt etwa 60 Mitglieder, 15 Noch-Nichtmitglieder und noch etwa 25 Teilnehmende der Gruppe ‚Aikido 50+’.

Trainingsort Nippon

Am Workshop im Jahr 2001 nahmen nur zwei Interessenten an einer angebotenen Stunde teil. Heute trainieren regelmäßig 10-15 Teilnehmende an den fünf Trainingstagen im Dojo. Die Altersstruktur ist zwischen 15 und 70 Jahren, der Frauenanteil ist etwa 30% und der der Teilnehmenden mit Migrationshintergrund etwa 10%.

Das Kindertraining am Sonntag wurde 2015 wegen zu geringer Beteiligung eingestellt.

Eine Besonderheit ist das seit Jahren gutbesuchte Frühtraining dienstags und freitags und das von verschiedenen Vereinen besuchte Sonntagsvormittagstraining mit anschließender Kaffee- und Saunarunde.

Trainingsort Bushido

Nach diversen räumlichen Schwierigkeiten im Norden Berlins in der Sportschule Reichenbach am Kutschi und dann nach einem kurzen Intermezzo am Siemensdamm erfolgte nach 8 Jahren im November 2011 der Umzug in die Sportschule Bushido in Tegel. Neben dem regelmäßigen Training stand uns dort auch eine komfortable Dachterrassen Sauna zur Verfügung.

2018 – das Tegel Center wurde abgerissen/renoviert – erfolgte der nächste Umzug zusammen mit Bushido in das Sport Center Fit in Tegel (FIT) in der Ernststraße, wo weiterhin mittwochs und samstags trainiert wird.

Trainingsort Südgrundschule

Im Jahr 2005 wurde in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Abt. Senioren und Sport, die Aikido-Gruppe ‚50+’ für Seniorinnen und Senioren über 50 Jahre gegründet. Die große und relativ konstante Gruppe trainiert einmal in der Woche in der Turnhalle der Südgrundschule auf weichen Matten. Dieser Kurs ist eine Besonderheit in Berlin und ist wegen der sich ändernden Bevölkerungsstruktur sicherlich zukunftsweisend. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Gehfähigkeit. Die Ältesten sind über 70 Jahre alt, und es besteht bei Interesse die Möglichkeit, auch an den anderen Gruppen teilzunehmen.

(Dr. Peter Nawrot)

VfB Friedrichshain

Gegründet von Anja Münchschwander in Kreuzberg, zog die kleine Gruppe 1997 nach Friedrichshain in die Turnhalle der Modersohn Grundschule.

Mittlerweile können 30 Erwachsene und 60 Kinder an fünf Tage in der Woche trainieren. Als Besonderheit besitzt das Dojo zwei Vorschulgruppen von 5-8 Jahre. Unsere große und moderne Halle verfügt über eine Mattenfläche von 240m², dies und die ideale Lage ermöglicht auch die Austragung von internationalen Lehrgängen.

(Tom Vogelgesang)

Jeder Berlin-Besucher ist in unseren Dojos ein gern gesehener Gast. Kommt einfach mal vorbei!