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Alle zusammen rudern zum gemeinsamen Erfolg

Kawaraban Nr. 79

10/2009

von Koichi Watanabe Sensei

Zuvor erzählte uns Shimizu Sensei, um die Umstände zu erläutern, unter denen er sich vor 40 Jahren vom Aikikai trennte und selbständig wurde, daß „es etwa so war, als ob man in einem einsitzigen Boot im  Pazifischen Ozean zu rudern beginnt.“ Ich weiß nun nicht, was Shimizu Sensei denkt, wie groß das Boot bis heute geworden ist, aber was die Antriebskraft des Bootes betrifft, so möchte man antworten, wenn diese Frage in irgendeiner Weise gestellt wird, daß das alle Danträger sind.

Mit anderen Worten, wer von Shimizu Sensei einen schwarzen Gürtel erhält, dem wurde ein Ruder übergeben. Bis dahin war man einfacher Passagier, und es war schön, nach dem Einsteigen die Landschaft anzusehen, aber von nun an wird von den Danträgern verlangt „mitzurudern“, damit sich das Schiff weiter voran bewegt. Man kann den gewünschten Ort nicht erreichen, wenn jeder selbstsüchtig handelt, auch wenn er vielleicht rudert. Daher müssen alle entsprechend den Anweisungen des Kapitäns (Shimizu Sensei) zum richtigen Zeitpunkt ihre Kraft einsetzen.

Was nun dieses Timing betrifft, so gibt es beispielsweise das Welttreffen, das Kagamibiraki, und einige Male im Jahr rufen wir zu einer Party auf (‚Kirschblüten-Party’, Willkommensparty nach den Auslandslehrgängen’, ‚Bonenkai’ und andere). Wenn auf diesen Treffen nur neue Anfänger anwesend sind und nur wenige Danträger, dann  werden die Neuankömmlinge wohl ängstlich denken, „ob diese Schiff (Dojo) wohl in Ordnung sein kann“. Wenn jedoch viele langjährige Schüler dabei sind, werden sie erleichtert sein und sich sicherlich freuen.

Es ist auch die Einstellung wichtig, sich sofort anzumelden, wenn eine Benachrichtigung veröffentlicht wurde. Es gibt sicher auch Schüler, die sich nicht gleich anmelden können, weil ihr Terminplan noch nicht festliegt. Wenn die Planung sich verändert, sollten die Danträger sich aber auf jeden Fall gleich am Anfang anmelden und zumindest bei ihrer Planung ihre Teilnahme mit Priorität behandeln. Es ist nicht zu ändern, wenn schließlich aufgrund der Umstände eine Teilnahme nicht möglich ist, aber ich denke, daß wir kein Gemeinschaftsgefühl erreichen können, wenn von Anfang an kein Wille besteht.

Können wir nicht einen Ansatzpunkt für eine Erneuerung schaffen, indem unser Ich, das bisher die Antwort “ich mache nicht mit” hören ließ, sich wenigstens ein einziges Mal mit einem “ich mache mit” intensiv bemüht?

Kitani Sayoko (3. Dan)

Bis jetzt habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht und bin unbekümmert zum Training gegangen, und ich schäme mich ein wenig. Von nun werde ich mich gerne bemühen, irgendwie behilflich zu sein.

Henry de La Trobe (5. Dan)

Ich arbeite zur Zeit bei einer japanischen Firma; natürlich gibt es die verschiedensten Unterschiede zu einer ausländischen Firma, und es treten auch Schwierigkeiten auf. Aber die Dinge, die ich von Shimizu Sensei lernen konnte, sind sehr hilfreich. Es ist garnicht so schrecklich für mich, wenn sich entweder der Direktor oder auch die oberen Angestellten über mich ärgern, aber von Shimizu Sensei getadelt zu werden, ist schrecklich. Wenn man den Kontakt zu strengen Menschen hat, ist das ein Grund für große Dankbarkeit, weil man in einer harten Umwelt überleben muß.

Yamazaki Masao (1. Dan)

Dank des Aikido habe ich keine körperlichen Probleme. Wenn wir am Schwarzen Brett die Vorstellung der ausländischen Teilnehmer am Weltseminar sehen, denke ich daran, daß wir sie gastfreundlich behandeln sollten, damit eine wundervolle Erinnerung bleibt. Es freut mich sehr, daß es in aller Welt so wunderbare Aikidoka gibt.

Shioji Aiko (3. Dan)

Mit vielen der zu Besuch kommenden Damen und Herren konnte ich bisher schon trainieren, und sicherlich werden sie schon erkannt haben, was für ein Mensch ich bin. Die Dinge, die ich im Training gelernt habe, sind auch für das Arbeitsleben hilfreich, und ist es nicht auch so, daß durch das Training das zwischenmenschlichen Verständnis verbessert wird?

Taniguchi Masataka (1. Dan)

Dank des Trainings bin ich noch sehr rüstig, und ich freue mich, wenn die Menschen sagen, daß auch mein Gesichtsausdruck heiterer geworden ist. Ich möchte auch auf meinem weiteren Lebensweg das Training fortsetzen und ein gehaltvolles Leben führen.

Tsuruoka Tomoyuki (2. Dan)

Mitten während der Arbeit ergab sich eine „Krise“, und ich hätte nie gedacht, daß mir so etwas passieren könnte. Das Verhalten einer Frau im Büro am Telephon mit einem Kunden war unhöflich, und es entstand Streit. Kurze Zeit später marschierten drei Männer herein, gingen auf die Frau zu und schrieen bedrohlich auf sie ein. Ich war unglücklicherweise völlig wie gelähmt und wußte nicht, wie ich mich hätte verhalten sollen, ungeachtet dessen, daß ich zu jener Zeit bereits Aikido praktizierte. Aber dann erinnerte ich mich irgendwie sowohl an Shimizu Sensei als auch an alle anderen Schüler, und als mir im selben Moment „Ja natürlich, hinter mir stehen Freunde!“ durch den Kopf schoß, konnte ich mich wieder beruhigen. Die Aikido Freunde werden mir auch weiterhin sehr viel bedeuten.

Fukada Ryo (2. Dan)

Vom letzten Jahr bis zu diesem Frühling war meine Vorbereitungszeit für die Eintrittsprüfung zur Universität, aber ich bin nicht ausgetreten, sondern habe kontinuierlich trainiert. Daher konnte ich hier nicht nur im Aikido sondern auch in anderen Bereichen weiterlernen, und ich bin froh darüber. Bitte unterstützen Sie mich weiterhin.

© übersetzt von Ichiro Murata und Peter Nawrot 11/2009