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Die erfolgreiche Gründung einer NPO

Kawaraban Nr. 75

10/2008

vom Leiter des Tendokan, Kenji Shimizu

Ich denke oft, daß die jungen Menschen, die von nun an Japan auf dem Rücken tragen müssen, wohl die Orientierung für die Zukunft aus den Augen verloren haben. Aber die Verantwortung dafür ist bei den Erwachsenen zu suchen, die kein standhaftes Verhalten und Überzeugungen gezeigt haben. Als wir jung waren, wurden wir von völlig fremden, zufällig anwesenden Menschen zurechtgewiesen, auch wenn wir den rechten Weg nur ein wenig verlassen hatten, und es gab Ärger. Es ist nicht zu leugnen, daß so etwas sehr hilfreich sein kann, und derartige gelegentliche Ereignisse im täglichen Leben sind auf ganz natürliche Weise auch nützlich für die eigenen Lebensregeln.

Innerhalb der Wirren der japanischen Nachkriegsgesellschaft sind gesellschaftlich hervorragende geistige Werte vernachlässigt worden, und der treibende Grund war die völlig einseitige Konzentration auf schnelles wirtschaftliches Wachstum; und wurden nicht nur materielle Werte verfolgt, die sich übermäßig am Mammon orientiert haben? Wenn die junge Generation den Lebensweg solcher Menschen unmittelbar vor Augen hat, kann man sie nicht tadeln, wenn sie ebenfalls einen rein materiellen Kurs einschlägt. Aber es darf nicht übersehen werden, daß bei diesen Verhältnissen das Wissen über Werte für die Lebensführung der Menschen wie Anstand, Etikette usw. verloren geht. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Fähigkeit zu korrekten Grußformen und Manieren eine wichtige Voraussetzung für das menschliche Zusammenleben ist. Im Budo wird gesagt „Umgangsformen sind die Voraussetzung“, und das bedeutet, daß gute Manieren zu keiner Blöße führen; außerdem bereiten wir sehr wertvollen Menschen wie der Familie oder guten Freunden keine Unannehmlichkeiten.

Der Tendokan hat vor kurzem die Qualifikation für die juristische Person einer NPO (besondere juristische Person für nicht-profitorientierte Aktivitäten) erhalten. Das Ziel dieser NPO ist es, durch die Weiterverbreitung von Aikido weiterhin zum Aufbau einer besseren Gesellschaft beizutragen; und gleichzeitig erfüllen wir damit eine Bitte aus dem Ausland. Ich denke, daß noch einige Zeit notwendig ist, bis man die Aktivitäten direkt als solche erkennen kann. Wir wollen nicht nur das Training für die Schüler im Tendokan weiterführen, sondern expandieren, um Menschen von jung bis alt zu erreichen, die bisher keinerlei Berührung mit Aikido hatten. Ausgehend von einer kontinuierlichen Expansion wollen wir mit dieser Budokunst eine neue Gelegenheit ins Leben rufen, damit die geistigen Werte, die Japan bis jetzt verloren hat, nicht mißverstanden werden, und wir hoffen, damit  zur Gesellschaftsentwicklung beizutragen, auch wenn unserer Beitrag nur bescheiden ist. Denn das sollte kein Zeitalter sein, in dem in den Städten das schlechte Benehmen und die Lethargie der jungen Leute in solcher Weise ins Auge sticht ...

Außerdem existiert der Tendokan nun seit seiner Gründung im Jahr 1969 nächstes Jahr seit 40 Jahren. Und im Ausland, wo nun bereits eine 30-jährige Geschichte besteht, wurden Stimmen mit der Hoffnung auf eine Ausbreitung des Tendoryu laut, und kürzlich war dieser Trend im Internet ganz offensichtlich. Aus diesem Grund habe ich hier über die NPO informiert, die gegründet wurde, um diesen Stimmen aus dem In- und Ausland zu entsprechen.

© übersetzt von Ichiro Murata und Peter Nawrot 11/2008